Curriculum vitae

Ich wurde im Jahre 1952 in Brünn geboren. Ich weiß nicht einmal mehr, bzw. erinnere mich nicht mehr, wann ich den ersten Griffel oder Bleistift in die Hand bekam, weiß aber noch, was mein erstes Bild war, welches im Kreise der Familie „Erfolg“ erntete. Es war das„hinkende Dampfroß“ (1956).,Eine Dampflokomotive also, die ihre Waggons unter einer Baggerschaufel hinter sich herzog. Dabei handelte es sich im Grunde genommen um die erste Faszination einer Umgebung, in welcher ich regelmäßig die Ferien verbrachte, und die auch gewiß Einfluß auf mich ausübte, schließlich ist mir auch klar geworden, daß eigentlich auch darauf, was und wie ich male. Dabei handelte es sich um die nordböhmischen Tagebaugruben mit vielen interessanten Erlebnissen. Einem Landstrich, der zur südmährischen buntfarbigen Natur einen solchen Gegensatz bildete, mich aber durch irgendwas bezauberte, denn dort war es nicht nur möglich, dessen Antlitz zu sehen, sondern auch in dessen Inneres hineinzuschauen, welches sich vor den Augen auftat, was bewundernswert war. Das Grün war, wenn überhaupt vorhanden, ein ganz anderes Grün, als ich es bis dahin gesehen hatte.Ganz zu schweigen erst von den übrigen Farben.

Ich bin im Grunde genommen Autodidakt, jemand, der sich also selbst unterrichtet, jedoch Dank der Führung des Kunstkreises renommierter Brünner Meister, die ich eigentlich schon in relativ fortgeschrittenem Alter besuchte, sich gerne hat belehren lassen.

Namentlich waren dies - Hliněnský, Skácel, Škarohlíd und Ochrymčuk.

Mein „Abschreiben der Wirklichkeit“ (1975) hat sich zu jener Zeit dank dieser Herren, die mich vor allem lehrten, die Augen aufzumachen, ziemlich verändert. Ich spürte, daß ich relativ stark an die Realität gebunden bin, mich von ihr jedoch nicht zu lösen vermag. Sie zwingt mich, jedes oft auch nur unwesentliche Detail festzuhalten. Eine Lösung habe ich darin gefunden, draußen lediglich Skizzen zu machen, die zuhause dann als Grundlage für das endgültige Bild dienen. So entstanden mehrere Bilder alter Häuser, abgebröckelter Wände.„Die vier Jahreszeiten“ (1982), der Gemäldezyklus „Die Landschaft wenn...“, ferner dann mehrere Bilder unter dem Sammeltitel „Landschaftsumbau“, was die ersten abstrakten Versuche darstellten. Weiter dann, so als ob es wie von selbst ginge.Landschaftsansichten von oben, Strukturen der Landschaft oder der Natur, ihre Faltenbildung, ihr Schnitt, ihre innere Spannung, Zusammensetzung und Aufbau der Schichten und deren Zusammenwirken. /„Croquis“, „Korrelation im Raum“, „Strukturale Vision“, „Seitenverkehrte Landschaft“,etc „Landschaft mit gebrochenem Horizont“/ Anfang der neunziger Jahre habe ich dann zwischen „unbelebter Natur“ /„Tektogenese“/ auch abstrakte Vorstellungen über Vegetation, Astwerk u.ä. /„Gräserblüten“/ gemalt. Die scheinbare Abwendung von der zitierten Richtung, wie es in der Ausstellung unter dem Namen „Nihil novi sub sole“ den Anschein gab, ist nichts Neues. Ich denke, daß es sich dabei um eine logische Einmündung handelt, um eine Synthese von belebter und unbelebter Natur, die mir ständig als die einzige Inspiration dient. /„Nihil novi sub sole“, „Nimbostratus“, „Zerfaserung“/[/odkaz].

Ebensowenig stellen die Ende der neunziger Jahre entstandenen und mit meiner Arbeit als Röntgenlaborant thematisch verbundenen Arbeiten etwas grundsätzlich Umstürzlerisches und Neues dar. Eine Arbeit, die mich durch den tagtäglichen Kontakt mit Bildern voller Inspiration und innerer Struktur, mit Röntgenbildern nämlich, oder durch das sich Bewußtmachen verdeckt ablaufender dynamischer Prozesse, ohne die Möglichkeit zu haben, diese zu beobachten, dazu zwingt, diese künstlerisch zu verarbeiten. Viele Bilder rufen eigentlich immer noch die Vorstellung von Landschaften oder der Natur hervor.

All das nenne ich „X-Ray“, es handelt sich dabei um einen bislang nicht abgeschlossenen Gemäldezyklus, und wie bereits oben erwähnt dienen Radiologie, die Darstellungsmethoden in der Radiologie, d.h. die klassische Röntgenaufnahme neben der Untersuchung durch magnetische Resonanz, Ultraschall, Computertomographie oder Densitometrie als Inspirationsquellen.

In dem gleichen Geiste und auf der gleichen Inspirationsquelle basieren die Bilder, die von mir "Corpus alienum" genannt wurden. Tatsächlich handelt es sich bei ihnen nicht um "Fremdkörper" im wahrsten Sinne des Wortes, so wie dieser Terminus benutzt wird. Es geht mir dabei eher darum, etwas zum Ausdruck zu bringen, was unter den gegebenen Umständen "fremd" ist. Um einen Kontrast im Bildaufbau also, um Kontrast in der Farbe, Struktur, Zeichung oder in den dargestellten Formen, ihrer Anordnung oder ihrer Verknüpfung.